Madrid & Santa Pola

 

Wir verbinden einen Besuch bei Veronika und Günther in Santa Pola mit ein paar Tagen in Madrid.

 
 

Freitag, 12.02.2016: Um kurz vor 12:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Mit dem Kielius fahren wir zum Hamburger Flughafen und werden auch unser Gepäck sehr schnell los. In der Maschine von Iberia ist es unglaublich eng, ich muss mich richtig in den Sitz hineinquetschen. Mit 15 Minuten Verspätung kommen wir los, landen aber trotzdem pünktlich in Madrid. Mit der Metro fahren wir bis zur Station San Bernardo, wo unser Hotel NH Alberto Aguilera liegt. Wir beziehen unser Zimmer im 7. Stock, packen aus und machen uns noch einmal auf den Weg. In der Nähe der Metro-Station finden wir mit der Tabernas Acuerdo ein kleines Restaurant nach unserem Geschmack. Gut gestärkt geht es zurück ins Hotel wo wir noch etwas fernsehen und dann schlafen gehen.

Samstag, 13.02.2016: Nach einem leckeren Frühstücksbuffet machen wir uns auf den Weg. In der Metro Station San Bernardo kaufen wir je eine 10er-Karte und fahren mit der Metro bis zur Station Opera. Mit dem Teatro Real, der Madrider Oper von 1850 beginnen wir unseren Rundgang durch die Stadt. Über die Plaza de Oriente mit der Reiterstatue Felipes IV. erreichen wir den Palacio Real, den 1764 vollendeten Königspalast. Heute dient  der Kolossalbau mit einer Seitenlänge von rund 500 m nur noch für Staatsempfänge. Die königliche Familie lebt im Zarzuela-Palast nördlich von Madrid. Im Süden des Palastes erhebt sich an der Plaza
de la Armeria die Kathedrale La Almudena, die nach über 100 Jahren Bauzeit erst 1993 vom Papst eingeweiht wurde. An der Kirche San Francisco el Grande verlassen wir die Calle de Bailén in Richtung Altstadt. Unser erstes Ziel ist der Mercado de la Cebada, der Gerstenmarkt. Wir bummeln durch die Markthalle und sehen uns die ausgestellten Waren an. Wir erreichen den Plaza Major, einen von Arkadenhäusern umschlossenen Platz, der zu Beginn des 17. Jhs. entstand. Der Platz diente als Fest-, Stierkampf- und Richtplatz. In der Mitte steht ein Reiterdenkmal von König Felipe III, dem bei Veranstaltungen eine Ehrenloge auf dem Balkon der bemalten Casa de la Panadería vorbehalten war. Auf dem Weg zur Puerta del Sol kehren wir in einem Café ein und ruhen uns etwas aus. Die Puerta del Sol ist der vitale Mittelpunkt Madrids. Vor der Casa de Correos, dem Sitz der Regionalregierung, prangt auf dem Trottoir eine Plakette, die den Kilometer Null aller spanischen Nationalstraßen markiert. Auf der anderen Seite des Platzes versucht das zottelige Wappentier Madrids, eine bronzene Bärin, von den Früchten des wilden Erdbeerbaum zu naschen. Ein weiteres Wahrzeichen ist die Leuchtreklame der Sherrymarke Tío Pepe aus den 1950er-Jahren. Unser nächstes Ziel ist das Museo Thyssen-Bornemisza, die hochkarätige Kunstsammlung von Baron Hans-Heinrich Thyssen im Palacio de Villahermosa. Fast drei Stunden spazieren wir an den über 700 Meisterwerken vorbei und gönnen uns zwischendurch in der Cafeteria des Museum eine kleine Erfrischung. Am Plaza de la Cibeles sehen wir uns noch das Palacio de Comunicaciones an und fahren dann mit der Metro zurück in Richtung Hotel. In einem Supermarkt kaufen wir noch ein paar Sachen ein und sind schließlich nach fast acht Stunden wieder auf unserem Zimmer. Hier gibt es erst einmal eine kleine Stärkung und eine ausgiebige Ruhepause. Wir essen Brot und Käse und lassen das eigentliche Abendbrot ausfallen.

Sonntag, 14.02.2016: Heute ist es noch etwas kühler als gestern und Sonnenschein und Regenschauer wechseln einander ab. Unser erstes Ziel ist das Viertel La Latina, wo jeden Sonntag der Madrider Flohmarkt "Rastro" stattfindet. Wir bummeln durch die Gassen und Straßen und sehen uns die angebotenen Waren an, kaufen jedoch nichts. Als es kräftig anfängt zu regnen machen wir uns auf den Weg zur Estación de Atocha aus dem Jahr 1892. Neben dem sehr schönen Jugendstilbahnhof befinden sich am Plaza del Emperador Carlos V noch einige schöne Hotels und das sehenswerte Landwirtschaftsministerium. Im Inneren der Bahnhofshalle erwartet uns ein tropischer Garten, dessen Palmen und Farne aus Zerstäubern beregnet werden. In den Teichen tummeln sich Wasserschildkröten und kleine Fische. Wir sehen uns um, da wir von hier aus am Dienstag unsere Fahrt nach Alicante antreten werden. Den geplanten Besuch des Museo del Prado verschieben wir aufgrund der langen Besucherschlangen vor den Eingängen auf morgen. Wir bummeln durch das Viertel Huertas mit seinen zahlreichen Tapas Bars und sehen uns anschließend noch das frühere Judenviertel Lavapiés an. In den schmalen Kopfsteinpflastergassen ist noch etwas von dem urwüchsigen Madrid spürbar. Die Metro bringt uns zurück zum Hotel und wir stärken uns in einer Paneria mit Kaffee und Kuchen. Im Hotel werden erst einmal wieder die müden Füße und Beine geschont, auch wenn wir heute nur fünf Stunden unterwegs gewesen sind. Nach knapp zweistündiger Pause machen wir uns wieder auf den Weg und gehen zu Fuß zum Plaza de España. Rund um den Platz mit dem Cervantes- Denkmal stehen eindrucksvolle Wolkenkratzer entlang der Hauptverkehrsader Gran Vía. Wir folgen der Schlucht aus Hochhäusern noch etwas weiter und steigen wieder in die Metro als es erneut anfängt zu regnen. In der Bar Iberia essen wir zu Abend und gehen dann zurück zu unserem Hotel.

Montag, 15.02.2016: Heute schlafen wir bis 8:30 Uhr und müssen uns schon etwas beeilen, da es nur bis 10:00 Uhr Frühstück gibt. Frisch gestärkt fahren wir mit der Metro zum Museo Nacional del Prado, der weltberühmtem königlichen Kunstsammlung. In 120 Sälen werden über 2.500 Einzelwerke präsentiert, zusätzlich gibt es eine Sonderausstellung mit Werken von Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867), mit der wir auch unseren Rundgang beginnen. Nach etwa zwei Stunden haben wir erst einmal genug Kultur genossen und machen uns wieder auf den Weg. Direkt hinter dem Prado ragt die Kirche Iglesia de los Jerónimos auf, in die wir auch noch einen kurzen Blick hinein werfen. Wir spazieren an den Jardines del Buen Retiro entlang zu unserem nächsten Ziel, dem Puerta de Alcalá, einem Stadttor aus dem Jahr 1778. Von hier aus nehmen wir die Metro zum Puerta del Sol und spazieren durch die Fußgängerzone Calle Preciados in Richtung Gran Vía. Am Plaza de Callao machen wir in einem Café eine Pause und spazieren dann vorbei am Monasterio de las Descalzas Reales, dem Kloster der "barfüßigen Klarissinnen" noch einmal zum Plaza Major. Entlang der Calle Mayor kommen wir zum Mercado de San Miguel und zur Plaza de la Villa mit dem barocken Rathaus aus dem 17. Jh., sowie zwei weiteren Palästen aus dem 16. Jahrhundert. Wir beenden unseren Rundgang an der Plaza de la Paja im Herzen den maurischen Viertels, der Keimzelle der heutigen Weltstadt. Mit der Metro geht es zurück zum Hotel, wo wir uns nach gut fünf Stunden eine Pause redlich verdienst haben. Zum Abendessen gehen wir noch einmal in die Tabernas Acuerdo und essen sehr leckere spanische Spezialitäten (frittierte Anschovis, Manchego-Käse, Kartoffeln in Aioli und Oliven).

Dienstag, 16.02.2016: Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und nehmen ein letztes Mal die Metro. In der Estación de Atocha verschenken wir unsere 10er- Karten, auf denen noch eine Fahrt übrig geblieben ist. Wir haben  noch etwas Zeit zum Bummeln und beobachten ein weiteres Mal die niedlichen Schildkröten. Madrid hat uns sehr gut gefallen aber nach drei vollen Tagen und über 30 km Fußmarsch durch die spanische Hauptstadt freuen wir uns jetzt auch auf den zweiten Teil unserer Reise. Auf dem Weg zum Bahnsteig müssen wir durch eine Sicherheitskontrolle und fühlen uns eher wie auf einem Flughafen als auf einem Bahnhof. Die 45minütige Verspätung unseres Zuges nach Alicante kommt uns dann schon eher wieder bekannt vor. Beim Einsteigen entsteht dann doch noch einmal leichtes Chaos, da die Anzeigen mit den Wagennummern ausgefallen sind. Wir finden unsere reservierten Plätze, die sehr viel Beinfreiheit bieten und genießen die Fahrt mit teilweise über 250 Stundenkilometern quer durch Spanien. Es werden Kopfhörer verteilt und ein Film gezeigt - leider nur auf spanisch. Den Service könnte die Deutsche Bahn auf ihren Fernstrecken doch auch anbieten. Landschaftlich hat die Strecke alles zu bieten: von grünen Wiesen bis hin zu schroffen Felsen. So wird die knapp dreistündige Fahrt nicht langweilig und wir geniessen die Aussicht. Je weiter wir in Richtung Küste fahren, desto wärmer wird es - so haben wir uns das gewünscht. Doch auch bei 17 Grad in Alicante weht immer noch ein kühler Wind. Mit einem Bus fahren wir vom Bahnhof zum Flughafen und von dort mit einem Shuttle-Bus der Firma Dickmanns Rent a Car zur eigentlichen Vermietstation. Wir bekommen einen recht neuen Ford Focus mit Automatikgetriebe und machen uns auf den Weg zu unserem Quartier, dem Santara Resort & Spa in Gran Alacant. Dabei handelt es sich um eine große Bungalow-Anlage in der Nähe von Santa Pola. Wir richten uns ein, kaufen in einem Aldi noch etwas ein und fahren dann zu Veronika & Günther auf den Campingplatz. Kurz vor 22:00 Uhr sind wir wieder in unserer Ferienwohnung.

Mittwoch, 17.02.2016: Das Frühstück fällt im Vergleich zum üppigen Buffet in Madrid recht einfach aus: Ein Teller mit Käse und Wurst, Butter und Marmelade. Allerdings kommt noch frisch zubereitetes Rührei dazu. Wir nehmen einen Umweg zum Campingplatz, indem der Küstenstrasse Camí del Carlabassí folgen. Von hier haben wir einen Blick auf den kleinen Leuchtturm und eine Aussichtsplattform auf der Spitze der Steilküste. Nach einem kurzen Klönschnack mit den Wölfen fahren wir zum Leuchtturm auf die Klippe und genießen den herrlichen Ausblick auf das Mittelmeer und die Küste bis hinauf zu den Bettenburgen von Benidorm. Wir zeigen Veronika und Günther unsre Ferienwohnung und machen uns dann auf den Weg nach Guardamar del Segura, einige Kilometer weiter südlich an der Küste. Dabei kommen wir auch an den Salinen von Santa Pola vorbei und können einige Flamingos beoabachten. In Guardamar del Segura laden uns die Wölfe im China-Restaurant Zhong Hua zum Essen ein. Anschließend gehen wir hinunter zum Strand und fahren dann zurück zum Campingplatz. Wir spielen eine Runde Lorum und fahren dann zu unserer Ferienwohnung. Mit einem Bad im Spa, Pool und Türkischen Dampfbad der Anlage beenden wir den Tag.

Donnerstag, 18.02.2016: Das Frühstück ist das gleiche wie gestern, so dass wir nicht mit Überraschungen zu rechnen haben. Wir holen Veronika und Günther vom Campingplatz ab und fahren nach La Marina, wo heute ein Wochenmarkt stattfindet. Ich finde noch drei Gürtel, die mit müssen, ansonsten bleibt es nur beim Gucken. Anschließend fahren wir an den Strand von La Marina und gehen ein Stück spazieren. In einem Restaurant direkt am Strand essen wir (Paella, Anschovis und Salat). Mit einem Bummel durch Santa Pola beenden wir das Besuchsprogramm für heute und fahren zum Campingplatz zurück. Wir spielen noch Karten und sind um kurz nach 21:00 Uhr wieder in unserem Quartier. Während Geli noch einmal in den Spa geht, bleibe ich aufgrund einer beginnenden Erkältung in der Wohnung.

Freitag, 19.02.2016: Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen, geben den Wohnungsschlüssel wieder ab und fahren zum Campingplatz. Heute ist der Nationalpark Salinen von Santa Pola unser Ziel. Wir können ein kleines Stück in die Lagunenlandschaft hineingehen, halten an einem alten Wachtturm aus dem Jahr 1552 und finden nach einigem Suchen den Weg zum einem hölzernen Aussichtsturm, der einen guten Rundblick bietet. Am Strand von Santa Pola unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang und tanken auf dem Weg zum Campingplatz den Wagen wieder voll. Wir essen noch eine Kleinigkeit und klönen, bis es für uns Zeit wird aufzubrechen. Die Rückgabe des Mietwagens (232 km), der Transfer zum Flughafen und die Aufgabe des Gepäcks klappen wie am Schnürchen. Wir bekommen sogar noch Plätze an einem Notausgang, so dass es nach dem völlig beengten Hinflug jetzt entspannt gen Heimat gehen wird. Nach der Sicherheitskontrolle haben wir noch Zeit etwas zu Bummeln und dann beginnt auch schon das Boarding. Wir kommen pünktlich los und sind sogar etwas früher in Hamburg als geplant. Zunächst fehlendes Bodenpersonal und ein dadurch bedingtes extrem langsames Aussteigen, sowie eine verzögerte Gepäckabfertigung lassen den Traum vom Kielius um 20:15 Uhr dennoch platzen. So besteigen wir den Bus eine Stunde später und sind schließlich um kurz vor 23:00 Uhr wieder zuhause.

Ein schöner Kurztrip mit größtenteils schönem aber deutlich kühlerem Wetter als erwartet, liegt hinter uns. Bis zur nächsten Reise ist es nicht mehr lange hin, so dass es schon jetzt wieder Grund zur Vorfreude gibt.

 
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